Donnerstag, 16. Juli 2009
Baden, Früchte und Wein
Hi everybody!

Wir sind nun in Salmon Arm am wunderschönen Shuswap Lake. Der Sommer ist da, es ist heiss und sonnig.

Wie ihr seht, sind wir schneller am Aktualisieren als auch schon. Aber gewöhnt euch besser nicht dran. Wir können nicht garantieren, dass es so bleiben wird.

Klar, dass es uns gut geht, bei solchen Verhältnissen. Wir hoffen, dass es so bleibt. Es wäre wirklich schön, wenn wir im einen oder anderen See noch baden könnten. Und auch Früchte und Wein lassen sich bei schönem Wetter besser geniessen.

Zudem hatten wir heute eine besondere Überraschung, Caroline, Stefan, Lina und Thierry, die zurzeit auch durch Kanada touren, haben sich zu uns gesellt. Wir hatten einen wunderbaren, gemeinsamen Tag. Morgen werden wir gemeinsam hier in Salmon Arm am Canoe Beach baden gehen, bevor sich unsere Wege am Freitag wieder trennen werden.

Hoffen, ihr geniesst die Lektüre der neusten Berichte (oder langweilen wir euch langsam, es kommen so keine neuen Kommentare mehr?).

Take care, hugs and kisses
Ongaro's on the road


58. Tag
Sonntag, 12. Juli 2009

Herrliches Sommerwetter zum Aufstehen! Wir geniessen ein ausgiebiges Frühstück im Freien, profitieren von der Gastfreundschaft der Campgroundleitung, die jeden Morgen Kaffee und Tee offeriert und dann aber ab zum See. Wir wollen schliesslich zum Baden kommen.

Nur knapp 7 Kilometer östlich von „Noah’s Ark“ liegt eine „Day Use Area“ am Highway, die ein kleines Bijou versteckt hält: ein kleiner Sand- und Kieselstrand am 3 Valley Lake! Picknicktische stehen auch bereit. Was brauchen wir mehr? Die Kinder sind begeistert und die beiden „Grossen“ auch. Liegestühle, „Sändele“, Plantschen, dann ein kleines Picknick, v.a. Früchte und Salat, bevor der grosse Schritt in den eher kleinen See gewagt wird. Erstaunlicherweise ist es Omar, der als erster ganz im See abtaucht. Flavio war zwar schon vor dem Essen bis zu den Knieen drin gewesen, tut sich nun aber doch schwerer als gedacht. Schliesslich schaft es aber auch er. Und auch Bea braucht zwei Anläufe bevor sie den Sprung hinter sich bringt. Noah geht zwar nicht ganz rein, ist aber von den vielen Spritzern nicht weniger nass als alle anderen.

Das Wasser ist frisch, aber doch wärmer als alle bisher betretenen kanadischen Gewässer. Es ist herrlich, die Stimmung ausgelassen, und die Spritzschlacht Klein gegen Gross ausgiebig lang. Doch plötzlich stören Gewitterwolken das „Sommerfest“. Es bleibt gerade noch genügend Zeit um sich von der warmen Sonne trocknen zu lassen, sich umzuziehen und alles einzupacken, bevor die ersten grossen, schweren Tropfen fallen. Alles begleitet von einem sehr starken Wind. Was dann folgt ist aber sehr harmlos, es regnet kaum 10 Minuten, dann verbläst es wieder alles.

Wir fahren zum Nachtessen direkt nach Revelstoke, wo das von Omar ausgesetzte Moose-Delux-Nachtessen eingelöst wird. „Bad Paul’s Roadhouse Grill“ erweist sich als eine ausgezeichnete Wahl, wobei die Mahlzeiten so gross ausfallen, dass, man glaubt es kaum, auf ein Dessert mangels Platz verzichtet wird.

Im Anschluss ans Nachtessen lassen wir den Abend beim Familienkonzert auf der Grizzly-Plaza von Revelstoke ausklingen. Eine herrliche Initiative des Städtchens: jeden Abend spielt jemand während 3 Stunden gratis auf dem Platz, wobei die Ausrichtung und der Musikstiel immer wechseln. Wäre das in der Schweiz auch denkbar?

Die Kinder sind sofort an vorderster Front beteiligt. Sie tanzen und spielen mit den zur Verfügung gestellten Instrumenten, v.a. Tamburine und Rasseln, munter mit. Flavio bangt förmlich danach, auf die Bühne gerufen zu werden. Kurz vor der Pause klappts dann, als alle Kinder nach vorne gebeten werden, um den besten „Shaker“ zu erkoren. Und, Überraschung, Flavio ist der grosse Sieger! Bravo!

Pausenglace für alle, dann geht es weiter. Immer wieder werden Kinder auf die Bühne gebeten. Schliesslich auch Flavio. Er singt mit zwei Mädchen ein englisches Gutenachtlied, und hat natürlich keine Ahnung weder von Text noch von Melodie. Er lässt sich aber nichts anmerken und hält sich tapfer am Mikrofon, stolz endlich im Scheinwerferlicht zu stehen. Aber es kommt noch besser. Jetzt wir ein Solo von jedem Einzelnen erwartet. Und auch hier gibt Flavio nicht einfach auf, sondern murmelt mehr oder weniger passende Laute ins Mik, geht mutig voran und schaffts bis ans Ende seines Auftrittes. Erst jetzt wird dem „richtigen“ Sänger bewusst, dass Flavio wohl der Sprache nicht mächtig ist. Er gratuliert ihm für seine engagierte Performance, und Flavio erhält sogar noch einen Sonderapplaus. Unser kleiner Showman ist wirklich sehr stolz darauf, gesungen zu haben. Er hat seinen Auftritt, trotz der widrigen Umstände, genossen.

Jetzt ist es aber höchste Zeit für die Arche und das Bett. Wir sind so müde, dass wir nicht mal mehr Arni verlassen bevor wir alle vier in die Federn plumpsen.

59. Tag
Montag, 13. Juli 2009

„The Enchanted Forest“ ist ein wunderbarer Park, im Wald eingebettet, nur gerade 10 Minuten westlich von „Noah’s Ark“. Diesen wollen wir heute zur Freude der Kinder besuchen. Das Wetter verspricht zwar nicht heiter Sonnenschein, ist aber doch angenehm warm (es wird schliesslich fast heiss) und trocken. Zur Stärkung fahren wir aber zunächst in die „falsche“ Richtung: wir gönnen uns ein paar Muffins in einer sehr hübschen Bäckerei, die wir am Vortag in Revelstoke entdeckt haben.

Der Park ist dann wirklich eine positive Erscheinung: verschiedene Szenen aus Märchen sind mit Figuren und Gebäuden mit sehr viel Liebe zum Detail und sehr hübsch nachgebildet worden und säumen einen angenehmen Spazierweg durch den Wald. Einzelne der „Figuren“ stammen auch nicht aus Märchen, und immer wieder sind Gedichte oder kurze Geschichten anzutreffen. Die Kinder sind hin und weg. Vor allem Noah merkt kaum, wie viel er eigentlich läuft. Er hüpft freudig vom einen Haus zum anderen, neugierig und gespannt auf was noch kommen wird. Aber auch Flavio geniesst diesen etwas anderen Spaziergang durch den Wald.

Nach ca. 2/3 des Rundkurses wird man zu einem „traditionnelleren“ Spatziergang eingeladen, der je nach Schritttempo zwischen 5 1/2 Minuten (Spitzensportler) und 3 Stunden (verliebtes Pärchen) dauert. Wir schaffen es in gut einer Stunden, wobei wir auch die Ruderbootsfahrt auf dem kleinen Teich nicht auslassen. Diesbezüglich ist die hervorragende Beherrschung des Bootes durch Bea hervorzuheben, die alleine rudert und das Boot geschickt in alle Winkel des Teiches, vorbei an Seerosen und schwimmenden Inseln führt. Omar ist wirklich beeindruckt! Ein grosses Kompliment! Nebenbei sei angemerkt, dass ausser uns, wohl kaum mehr als eine handvoll Familien den Zusatzspatziergang geniessen. Es gibt dort halt zu wenig Action!

Zurück auf den Rundgang gehen die Kinder nochmals auf Entdeckungsreise durch die letzten Szenen. Wir verlassen den Park nach ca. 4 Stunden. Andere haben es wohl in 30 Minuten geschafft, da man ja nur schauen konnte ...

Bei der Arche bereiten wir uns auf ein gemütliches Abendessen im Freien vor. Das Feuer brennt schon bald, die Kinder spielen noch auf dem Spielplatz, und wir kommen ins Gespräch mit unseren sehr sympathischen Platznachbaren aus Calgary, über die wir am Vorabend noch gelästert hatten („Die machen sich aber auch schön breit!“). Sie haben 4 Kinder, und Mamma hat Geburtstag. Wir verstehen uns so gut, dass wir auch etwas Geburtstagskuchen kosten dürfen und danach, als die Kinder schlafen, geniessen wir gemeinsam den Abend am Feuer. Wir lachen viel und es ist super gemütlich. Einmal mehr ist dadurch bewiesen: man soll die Leute nicht zu früh „abstempeln“.

60. Tag
Dienstag, 14. Juli 2009

Was für ein Genuss: Spiegeleier, Brot, Honig und Confiture zum Frühstück, und dies alles draussen, bei wunderbarem sonnigem und warmen Wetter. Heute geht’s zwar weiter, aber Salmon Arm ist nur eine gute Fahrstunde entfernt. Also kein Grund zu stressen. Die Kinder können sich sogar noch ein wenig auf dem Spielplatz austoben, bevor wir losfahren. Leider merken wir schon bald, dass es heute wieder einer dieser Tage ist, wo wir erzieherisch alle Hände voll zu tun bekommen werden.

Bei der Ausfahrt aus Revelstoke am Montagmorgen hatten wir noch einen Blick auf einen hohen Berg und einen wunderbaren Gletscher werfen dürfen, danach begann die Strasse zu fallen, in einem schön grünen, bewaldeten Tal. So geht es auch nach der „Noah’s Ark“ weiter. Tiefe Berge bzw. Hügel säumen das Tal, in welchem der Eagle River fliesst. Man merkt, dass man hier sehr touristisch ausgelegt ist, viele Resorts, Lodges, Hotels und Touren aller Art werden angepriesen. Das Tal wird allmälich auch breiter, die Strasse flacher, und die ersten, vereinzelten Früchteanbau-Betriebe sowie die dazugehörenden Fruchtstände tauchen auf. Bei Sicamous stossen wir auf den grossen und sehr schönen Shuswap Lake, und zwar auf seinen „Salmon Arm“. Wunderschön glitzert das Wasser im Sonnenschein, inmitten wunderbar bewaldeter Hügel.

Der Trans-Canada Highway ist an dieser Stelle ziemlich kurvenreich und hügelig, schön zum fahren, und er führt bald einmal hinein nach Salmon Arm.

Das kleine Städtchen ist auf den ersten Blick recht schmuck, hat aber, abgesehen von der Tatsache, dass es am See liegt, keine besonderen Merkmale. Wie wir dann aber auf dem Tourist Information Centre erfahren, gibt es doch einiges für Aktivitäten her. Wir können uns somit auf die nächsten vier Tage freuen, vor allem wenn das Wetter weiterhin so mitspielt. Wenn!

Als erstes planen wir ein Picknick beim Waterpark. Die Kinder freuts und Bea und Omar freuen sich auf ein paar gemütliche Stunden. Aber es vergehen keine 30 Minuten, da kommen wie aus dem Nichts rasant schnell Gewitterwolken auf und es giesst in Strömen, für eine Viertelstunde! Gemein, jetzt ist alles nass! Also Planwechsel: Safeway zum Einkaufen, dann Campground aufsuchen.

Der ViewPoint Campground ist in schweizer Hand. Sehr gepflegt, nur 10 Sites, kinderfreundlich, wunderschöne zentrale Feuerstelle, eine zuvorkommende, freundliche und sehr hilfsbereite Führung, kurz es passt. Kleiner Wehrmutstropfen: es liegt direkt am Trans-Canada Highway! Aber darüber können wir hinwegsehen.

Die Kinder geniessen den Spielplatz, wobei sie allerdings ständig am Limit laufen und an der kurzen Leine gehalten werden müssen. Andy, der Camp-Leiter, zündet ein herrliches Feuer an. Wir grillieren und geniessen das Nachtessen. Danach ist es zum draussen verweilen leider etwas zu kühl. Deshalb wird der Abend heute für einmal im Innern zum Ausklang gebracht.

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